Welche Verschleißstellen an der Schneidgarnitur wichtig sind

Die Kette ist nicht das einzige Verschleißteil, was die Arbeitsqualität der Motorsäge senken kann. Damit die Kette sauber läuft müssen auch die Führungsschiene oder auch Schwert genannt und das Kettenrad regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf angepasst oder erneuert werden. 


Die größte Verschleißstelle ist dabei die Unterseite der Führungsschiene mit der am meisten geschnitten wird. Ist eine Führungsschiene nicht mit einem Umlenkstern ausgestattet muss beachtet werden, dass der Kopf der Führungsschiene ebenfalls einen hohen Verschleiß haben kann. 

Nuttiefe

Die Nut ist entscheidend, damit die Sägekette optimal in der Führungsschiene laufen kann. Entsprechend der Kettenteilung muss bei der Nut eine bestimmte Nuttiefe eingehalten werden. Ist diese zu gering läuft die Kette nicht mehr mit den Laufflächen auf den Schienenstegen der Führungsschiene. Stattdessen würde dann die Treibgliedunterseite (Treibgliednase) über den Nutboden schleifen, was vermeidbaren Schaden an der Kette verursacht. 

Zum Reinigen und ausmessen der Nut wird eine Feillehre verwendet, da diese extra dafür vorgesehen ist. Dazu wird die Messskala in die Nut gesetzt, um Dreck zu entfernen und anschließend die Tiefe abzulesen. Bei Führungsschienen mit Umlenkstern wird das oben und unten gemacht. Hat die Führungsschiene keinen Umlenkstern muss außerdem der Kopf der Führungsschiene überprüft werden.


Sollte die Mindesttiefe an Stellen unterschritten werden, muss die Führungsschiene ersetzt werden!

Funktion des Umlenkstern prüfen

Auch der Umlenkstern ist ein Verschleißteil und kann Schäden aufweisen. Er sollte also ebenfalls überprüft werden. Liegt die Kette auf der Führungsschiene auf und ist in Arbeitsspannung sollte am Kopf der Führungsschiene ein Abstand erkennbar sein. Ist kein Abstand zu erkennen hat der Umlenkstern einen Schaden oder seine Zähne weisen bereits hohe Abnutzung auf.


Grat entfernen

Beim Verschleiß der Führungsschiene wird auf den Schienenstegen Material abgetragen. Dadurch entsteht ein abstehender Grat. Dieser Grat kann hinderlich für die Kette sein und sollte daher entfernt werden.


Als Werkzeug wird dafür ein Führungsschienenrichter verwendet. Dieser entfernt den Grat. Zusätzlich egalisiert er ungleichmäßigen Verschleiß (bei geringer Differenz) der Schienenstege. Nach dem Anwenden des Führungsschienenrichters sollte die Nuttiefe erneut überprüft werden.

Bei größeren Schäden oder Unterschreitung der Nuttiefe sollte eine neue Führungsschiene verwendet werden, um Unfälle zu vermeiden.


Schienenstege abgebrochene Stellen

Das kann passieren, wenn der Grat der Führungsschiene nicht entfernt wird. Als Folge tritt ein überdurchschnittlich hoher Verschleiß, sowie ein unregelmäßiger Lauf der Sägekette auf.

Ist der Schaden groß sollte die Führungsschiene ersetzt werden. Kleinere Schäden können egalisiert werden.


Veränderung der Nutbreite

Wackelt die Sägekette oder sitzt sehr stramm in der Nut bzw. lässt sich sogar nicht aus ihr entfernen oder hinein stecken sind die Wände der Nut verbogen. Das passiert hauptsächlich durch äußere Einwirkungen. Um in diesem Fall weitere Schäden oder Unfälle zu vermeiden ist es ratsam einen Fachmann die Lage beurteilen zu lassen. 


Kettenrad

in weiteres Verschleißteil der Schneidgarnitur ist das Kettenrad. Die Kettenspannung sollte regelmäßig kontrolliert werden, um den Verschleiß zu reduzieren.

Ringkettenrad

Ein Ringkettenrad besteht aus einer Kupplungsglocke und einem lose aufgestecktem Antriebsring. Diese lose Verbindung führt dazu, dass die Schwertnut im Regelfall eine optimale Position einnimmt. Die Seitenflanken des Antriebsring bieten eine größere Kontaktfläche für die einzelnen Glieder. Dadurch wird der Verschleiß am Ritzel reduziert. Außerdem muss bei Erreichen der Verschleißgrenze nur der einzelne Ring ausgetauscht werden und nicht das ganze System.

Profilkettenrad

Das Profilkettenrad ist auch unter dem Namen Sternritzel bekannt und das optische Gegenteil zum Ringkettenrad. Ein weiterer Unterschied ist, dass das Profilkettenrad mit der Kupplungstrommel eine Einheit ergibt. Der Vorteil hierbei ist, dass man den Verschleiß deutlich besser beurteilen kann als beim Ringkettenrad, da die Einkerbungen deutlicher zu sehen sind. Ein zusätzlicher Vorteil ist die einfache Kettenmontage. Bei Erreichen der Verschleißgrenze muss jedoch die gesamte Einheit ersetzt werden.

Zum Kontrollieren der Verschleißspuren kann eine Prüflehre verwendet werden. Die Einkerbungen der Verschleißspuren sollten nicht tiefer als 0,5mm sein. Hat der Verschleiß diese Grenze überschritten muss das Kettenrad gewechselt. Ein stark abgenutztes Kettenrad hat auch Auswirkungen auf den Verschleiß der anderen Teile der Schneidgarnitur.

Kettenshop – Newsletter